Ich lehne jede Art von Menschenhandel ab. Nach 30 Jahren so kategorisch? Betreiber von Altenheimen und Hospizen bieten Bestattern seit etwa Jahren auffallend massiv Positionen an. Vor etwa einem Jahr bot mir ein Altenheimbetreiber eine Position für etwa 70.000 Euro an. Ein geldgieriger Mensch dachte, meine Berufsausbildung, mein Fachwissen, meine 30-jährige Berufserfahrung lächerlich machen zu dürfen. In den letzten Jahren habe ich mich mit sehr vielen Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern und Pflegerinnen unterhalten. Jeder wusste um mindestens einen Bestatter im Krankenhaus, Hospiz, Altenheim. Fast jeder kannte die Geldumschläge. Amtsärzte werden mit Geldumschlägen penetriert. Eine Pressemeldung im Oktober 2013 irritierte mich nicht. Eine Berliner Klinik verhaftete einen Bestatter für die hauseigene Pathologie. Ich weiß, dass es einen optimaleren Bewerber gab. Man kann renommierten Ärzten und guten Krankenschwestern schwer erklären, dass sie für schäbige Umschläge studiert haben.

Die Rückschau erklärt den Rückumschlag: 1990 - der Schock um AIDS tobte auf dem Höhepunkt- brach ein verhärteter Boden auf. Verlachte Pioniere bildeten Sterbebegleiter aus. Sie bauten Hospize auf. Aus den Sterbekammern der Krankenhäuser wurden Palliativstationen gemacht. Krebskranke Menschen öffneten sich. Klinik-Clowns erfanden die Sprechstunde für krebskranke Kinder. Kinderhospize wurden aufgebaut. Altenheime wurden modernisiert. Mütter erkämpften den Abschied tot geborener Kinder. Sie erkämpften die öffentliche Anerkennung - eine Sterbeurkunde, die das Leben bestätigt. Homecare-Ärzte nahmen ihre Arbeit auf. Sie begleiten Patienten in vertrauter Umgebung. All das wird ein bezahlbarer Witz.
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